Zusammenfassung
Die Lärmschwerhörigkeit ist häufig mit anderen Hörstörungen kombiniert. Der Gutachter
muß sich neben der rein medizinischen Differentialdiagnostik auch mit der Zusammenhangsbeurteilung
im versicherungsrechtlichen Sinn und der Berücksichtigung von Vorund Nachschäden bei
der MdE - Einschätzung befassen. In der Arbeit werden die Definitionen des Begriffes
„Vor- und Nachschaden” und Grundsätze ihrer Berücksichtigung bei der MdE-Bemessung
gegeben. Es wird die Auffassung vertreten, dass der Vorschaden nicht allein die Gesundheitsstörung
ist, die bereits vor der Lärmexposition bestanden hat. Der für die Beurteilung maßgebende
Zeitpunkt ist der Eintritt des Versicherungsfalles. Fragen der Zusammenhangsbeurteilung
bei abgrenzbaren und nicht abgrenzbaren Schwerhörigkeitsformen werden anhand von Beispielen
aus der gutachterlichen Praxis behandelt.
Summary
The industrial noise-deafness is often combined with other hearing-impairments. For
the “MdE” (reduction of work capacity) - assessment, the expert has not only to think
about the pure medical differential diagnosis, but also about juridical relationships
and the damage “before” and “afterwards”. In this study definitions of the damage
“before” and „afterwards” and principles for consideration of MdE-measurements are
given. The opinion is represented, that the damage “before” is not only the disease,
which existed before noise-exposition. But, the important date for judgement is the
occurrence of the event insured. Questions about the over-all judgement for limitable
and unlimitable forms of hearing-impairment are explained by examples from the experts
experience.